Was bedeutet es, wenn ein Virus sich verändert?
Quelle: IDT Flyer "Achtung: neue RHD-Variante bedroht Kaninchen!"
Eine vorbeugende Impfung gegen ansteckende und meist tödlich verlaufende Kaninchenkrankheiten, wie RHD und Myxomatose, wird von Tierärzten standardmäßig empfohlen und durchgeführt. Es kann jedoch vorkommen, dass Viren sich verändern und dann mitunter vom Immunsystem des geimpften Kaninchens nicht mehr erkannt werden. Dies ist der Fall beim RHD-Virus: Seine Variante RHD-2 (auch bekannt als "französische RHD") wurde erstmals 2010 in Frankreich nachgewiesen und hat die herkömmliche Variante (RHD-1) dort mittlerweile fast vollständig verdrängt.
Bei uns in Deutschland trat 2013 der erste Fall von RHD-2 auf. Nachdem 2014 und 2015 sporadische Ausbrüche zu beobachten waren, ging 2016 ein regelrechter Seuchenzug durch Deutschland, dem unzählige Kaninchen zum Opfer fielen - die meisten waren nicht geimpft.
Bei Temperaturen von 25°C ist das Virus über einen Zeitraum von 3 1/2 Monaten und in Kadavern sogar 7 1/2 Monate lebensfähig und infektiös!
Symptome und Verlauf der Erkrankung:
- hohes Fieber (über 40°C)
- Mattigkeit und Appetitlosigkeit
- Atembeschwerden durch verkrustete Nase
- auch ein plötzlicher Tod ohne sichtbare Symptome ist möglich
Im Allgemeinen verläuft die Zeit zwischen Ansteckung, Symptomausprägung und schließlich dem Tod sehr rasant. Eine Behandlung der Erkrankung ist nicht möglich - nahezu alle betroffenen ungeimpften Kaninchen sterben innerhalb von 24 Stunden an den Folgen der RHD.
Der einzige Weg Ihr Kaninchen vor der RHD zu schützen, ist eine rechtzeitige Impfung des noch gesunden Tieres.
Auch bei uns ist die RHD-2 bereits verbreitet - nachgewiesen durch das Labor Laboklin, welches ein von uns eingesandtes, verstorbenes Kaninchen einer Züchterin aus Zella-Mehlis auf das RHD-Virus untersuchte.
